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258 Route 33.RANGOON.

Rangoon, Hauptstadt von Birma, mit 293300 Einw. nächst
Calcutta, Bombay, Madras, Haiderâbâd die volkreichste Stadt
Indiens, liegt unter 16°46 n. Br., 96° 10 ö. L. 34km vom Meere
an dem durch Vereinigung eines Irrawaddy-Arms mit dem Hlaing
entstandenen Rangoon-Fluß, in den sich noch der Pazundaung
und von NO. der breite, auch zum Sittangdelta hinüberleitende
Pegû ergießen. Ihr ursprünglicher Name Dagôn ist in dem der
großen Pagode (S. 259) erhalten. 1755 von König Alompra neu
gegründet und umgenannt (Yan-gon, Kriegs-Ende, vgl. S. 255),
blieb der Ort gleichwohl bis zur englischen Herrschaft (S. 255/56)
ohne Bedeutung, nahm dann aber einen außerordentlichen Auf-
schwung
. Seit 1872 hat sich die Einwohnerzahl nahezu verdrei-
facht
. Als Handelsplatz folgt Rangoon jetzt unmittelbar hinter
Madras und Karâchi. Die Einfuhr, im Gesamtwert von 189708523 R.
(1907/08), umfaßt hauptsächlich Nahrungs- und Genußmittel, Baum-
wollengarne
und -waren, Stahl und Eisen, Maschinen usw. aus
Europa, vorwiegend England. In der Ausfuhr, die 1907/8 einen
Gesamtwert von 264087164 R. erreichte, stehen Reis und Reis-
mehl
weitaus an erster Stelle; wichtig sind auch Tiekholz, Häute
und Felle, Baumwolle, Petroleum (S. 266).

Von den Bewohnern sind mehr als Buddhisten, Hindus,
Mohammedaner, 1∕11 Christen (zur Hälfte Europäer und Eurasier,
die andere Hälfte Eingeborene). Die männliche Bevölkerung über-
ragt
die weibliche um mehr als ¾. Im Volksleben der Geschäfts-
stadt
machen sich besonders die eingewanderten Elemente bemerk-
bar
, Hindus, Madrassen (hauptsächlich Kulis), Singhalesen, Sikhs
(als Polizisten) und Chinesen, letztere z. T. wohlhabende Kaufleute,
z. T. Handwerker. Die Birmanen wohnen in besonderen Quartieren;
man begegnet ihnen hauptsächlich auf dem Weg nach und an der
Shwe Dagôn-Pagode, wo sie in ihrer mannigfachen, wohlgeordneten
Kleidung die stimmungsvolle Staffage bilden.

Die Geschäftsstadt erstreckt sich 5km lang, ¾-1km breit am
Flusse entlang, südl. begrenzt von der belebten Strand Road,
mit dem Sailors’ Home (Pl. C 3), dem Zollamt (Custom House;
Pl. C 3), dem Gerichtsgebäude (Court House; Pl. B C 3), dem
Post- & Telegraphenamt (S. 257); westl. das große Gebäude des
Municipal Bazaar (Pl. B 3), mit regem Marktverkehr der Ein-
geborenen
. Die nächste Längsstraße, Merchant Street, ent-
hält
die wichtigsten europäischen Geschäfte, die dritte, Dalhousie
Street,
öffentliche Gebäude: das stattliche Sekretariat (Pl. C 3)
und die Town Hall (Pl. B C 3). Zwischen diesen beiden Straßen, un-
gefähr
in der Mitte der Stadt, liegt der Fytche Square (Pl. B C 3),
ein großer Garten mit Teich, östl. begrenzt von dem neuen Ober-
gericht
(Chief Court). An seiner NW.-Ecke erhebt sich auf einer
Plattform die Sule-Pagode (Pl. B 3), ein typischer Bau dieser